Buchcover: Der Sandengel

DER SANDENGEL

JUNGBRUNNEN VERLAG, 2014
140 SEITEN
AB 11 JAHREN

Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2014
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2015


Südafrika, Anfang der 1980er-Jahre: Rut und ihre drei Schwestern Liv, Fee und Emma leben mit ihrer Mutter Alva in einer Siedlung am Rand einer großen Stadt. Der Vater ist vor einigen Jahren ums Leben gekommen, die Mutter ist Malerin und schafft es seither nur knapp, die Familie mit ihren Einkünften über Wasser zu halten. Aufgrund ihrer Lebenssituation haben sie mit vielen Schwarzen mehr gemeinsam als mit der weißen Oberschicht. Trotzdem stehen sie – nur wegen ihrer Hautfarbe – gesellschaftlich über den Schwarzen. Dieses Menschenbild will Alva, die in Europa aufgewachsen ist, ihren Kindern nicht vermitteln. Aber wer sich in Südafrika zur Zeit der Apartheid mit Schwarzen solidarisiert, stößt schnell an die Grenzen der Toleranz.


„Lizzy Hollatko erzählt in diesem wunderbar poetischen Kinderroman gerade auch über die Liebe zwischen Geschwistern und Freunden. In den phantasievollen Spielen der Kinder, in den Begegnungen mit den schwarzen Dienstboten aus dem Villenviertel, den „Ousies“, in den Gesprächen mit ihrer bemerkenswerten Mutter, die ihre Töchter zu Toleranz erzieht – immer geht es um einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen. Mit allen. Auch wenn sie trinken, halb verrückt oder einfach nur sehr sonderbar, ob sie schwarz oder weiß sind.“
Karin Haller, Die Furche

„Natürlich verhilft diese Existenz zwischen allen Stühlen zu einem eigenen Blick auf die Apartheid, und Hollatko spart auch nicht mit Lokalkolorit. Aber stärker als alle Ausdrücke in Afrikaans sind die knappen, atmosphärisch überzeugenden Details, die der Autorin vertraut sind. Und über allem stehen der Umgang der Mutter mit ihren Kindern und der vier Mädchen miteinander sowie der Mut zu praktischer Phantasie. Da werden Solidarität und Toleranz als Respekt und herzliche Verlässlichkeit fassbar, in einer Selbstverständlichkeit und einer Wärme, die berühren – unspektakulär, aber mit unglaublichem Nachhall.“
Hans ten Doornkaat, NZZ am Sonntag

„Viele Romane für Jugendliche haben sich schon der Aufarbeitung der Apartheid gewidmet. Nur selten ist eine so ergreifende Geschichte entstanden, die dem Genre wirklich gerecht wird. Lizzy Hollatko wurde 1971 selbst in Südafrika geboren und verbrachte dort und in Österreich ihre Kindheit. Heute lebt und arbei­tet sie in Wien. Die Erfahrung aus verschiedenen Kulturräumen führt dazu, dass sie sehr einfühlsam und ohne gän­gige Schwarz-Weiss-Schablonen schrei­­ben kann. Ihre Figuren sind in erster Linie Menschen jeden Alters und werden unabhängig von ihrer Hautfarbe charakterisiert.“
Roger Meyer, Buch &Maus

„Ein unendlicher Sommer in der Bloekomstraße: Sand unter den nackten Füßen, Kinderspiele am Wassertank, süßes Zuckerrohr zwischen den Zähnen. Der atmosphärisch dichte Debütroman erzählt aber auch „Geschichten von den Weißen und Schwarzen, von den Dingen, wie sie waren, und wie sie länger nicht mehr sein konnten.“ Die zwölfjährige Ich-Erzählerin Rut und ihre Schwestern wachsen mit österreichischen Wurzeln im Südafrika der 1980er Jahre auf. Die Apartheid ist selbstverständlicher Teil ihres Lebensumfeldes, in ihren Reflexionen und der Erziehung der Mutter zur Solidarität aber wird die Ungerechtigkeit des Systems deutlich. Lizzy Hollatko verzichtet auf eine relativierende Außenstimme, lässt abwertende Begriffe wie „Ousies“ oder „Barbaartjies“ flüssig in die Alltagserzählung einfließen und zeigt das Umfeld jener Zeit nur durch die Augen der Mädchen, in deren Spiele sich immer wieder ganz akute gesellschaftspolitische Fragen einschleichen. Eine erzählerische Konsequenz, an der sich auch die Toleranz der jungen LeserInnen schult.“
Bundeskanzleramt Österreich, Annotation zum Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2015

„Nach nur wenigen Seiten fühlt man sich zu Pippi Langstrumpf versetzt. Und in die Krachmacherstraße. Was, jugendliterarisch betrachtet, ja nicht die schlechteste Adresse ist. Aber es geht nicht um Pippi Langstrumpf in diesem Buch. Es geht um etwas sehr Ernstes, das die Autorin, die selbst in Südafrika geboren wurde, einfühlsam und jugendgemäß erzählt. Es geht um Apartheid, jenen menschengemachten Irrsinn, der in der Zeit der Romanhandlung in Südafrika noch traurige Tatsache war.“
Friedemann Kluge, neues deutschland

„Das Buch schärft den Gerechtigkeitssinn“
Volker Dettmar, Evangelischer Buchberater

„Ein poetischer Kinderroman über die Liebe zwischen Geschwistern, über fantasievolles Spielen und Solidarität.“
Maria Veraguth, quergelesen

„Einfühlsam.“
Barbara Mader, Kurier

„ein klug gebauter Text, der anschaulich vom Lebensalltag von schwarzer und weißer Bevölkerung zur Zeit der Apartheid erzählt.“
Kathrin Wexberg, 1000 und 1 Buch

„Behutsam und sehr poetisch setzt die in Südafrika geborene Autorin mit diesem Buch ein Zeichen für Respekt und Toleranz.“
Andrea Wedan, Buchkultur

„ein sehr persönlicher, authentischer Blick auf Südafrika in den 80ern“
Veronika Mayer-Miedl, Grünschnabel

„Ein gutes Buch!“
Maren Partzsch, Eselsohr

„ansprechend … viel Lokalkolorit und Atmosphäre.“
Cornelia Gstöttinger, bn.bibliotheksnachrichten

„eine sanfte Geschichtsstunde, die lange nachhallt.“
Judith Burger, kreuzer

„obwohl es an ernsten Themen nicht mangelt, rettet die Autorin das Gefühl der Krachmacherstraße mit kindlicher Lebensfreude und Fantasie.“
PotsKids!